Frauenfußball I Heute startet die deutsche Nationalmannschaft ins Turnier bei der Frauen EM in England. Ich freue mich sehr auf das Spiel, das vom ZDF am Abend live übertragen wird. Meine Kollegin Claudia Neumann kommentiert am ZDF-Mikro. Mit ihr sprach ich am Mittwoch beim Sporttalk in Berlin über das Turnier, die Erwartungen und die Chancen des deutschen Frauenteams und die starke europäische Konkurrenz.
Fußballtalk I Der Frauenfußball liefert aktuell spannende Themen und hat mehr Aufmerksamkeit verdient. Die Berliner Organisatorinnen des Talks wollten darum nicht nur das Auftaktspiel zwischen England und Österreich live zeigen, sondern auch über die Entwicklung im Frauenfußball mit Expertinnen sprechen. Noch immer ist das Ungleichgewicht zwischen Männer- und Frauenfußball groß. Und wenn ein großes Turnier im Frauenfußball ansteht, wird immer auch viel über Gleichberechtigung geredet. Gleiche Voraussetzungen für den Spielbetrieb, Trainingsmöglichkeiten, qualifizierter Stuff, das sind die Forderungen der Frauen auf der einen Seite. Aber es geht auch um gleiche Bezahlung. Zwar steigen die Honorare der Spielerinnen in Deutschland, aber auf das Niveau der Männer werden sie wohl nie kommen. Immerhin haben zur Frauen-EM die Hälfte der teilnehmenden Nationen angekündigt, die Gehälter und Prämien ihrer Frauen-Teams anzugleichen und eine Form des Equal Pay umzusetzen.
Die Moderation habe ich gerne übernommen und es hat großen Spaß gemacht. Als ich meiner Kollegin Claudia davon erzählte, war sie sofort bereit, sich per Videocall aus Manchester vom Eröffnungsspiel in die Diskussion im Berliner SchwuZ schalten zu lassen. Eine perfekte Ergänzung zu den beiden Frauen, die mit mir auf dem Podium saßen: Gaby Papenburg, Journalistin, Moderatorin, Coach und Mitgründerin der Initiative „Fußball kann mehr“ und Isabel Kerschowski, Ex-Bundesligaspielerin von Turbine Potsdam, frühere, Nationalspielerin und Olympiasiegerin 2016. Es wurde dann eine lebhafte Diskussion vor vollem Haus. Ich schätze, es waren mehr als 200 Menschen im Publikum, für die Organisatorinnen ein toller Erfolg.
Viktoria Berlin I In diesen Tagen ist noch ein starkes Projekt zum Frauenfußball in Berlin an den Start gegangen. Sechs Frauen haben das Regionalligateam von Viktoria Berlin übernommen und wollen damit die Entwicklung des Frauenfußballs in der Hauptstadt beschleunigen. Denn Berlin verfügt bei den Männern mit Hertha und Union über zwei starke Bundesligisten, aber ein Bundesliga-Frauenteam gibt es nicht.
Das kann nicht sein, dachten sich wohl die sechs Frauen um die frühere Nationalspielerin Ariane Hingst. Sie gründeten eine Betreiberinnen-Gesellschaft und gliederten das Frauenteam aus dem Gesamtverein aus. Das Projekt ist als Start-up auf fünf Jahre angelegt, dann sollen die Frauen von Viktoria in der Fußball-Bundesliga kicken.
Ich bin jetzt schon gespannt, ob das gelingt und werde es beobachten.